Dr. Théodore Maunoir (1. Juni 1806 - 26. April 1869) war ein Schweizer Chirurg und Mitbegründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).
Théodore Maunoir wurde in Genf in eine wohlhabende Familie von Ärzten geboren. Der Familientradition folgend studierte er Medizin in England und Frankreich und promovierte 1833 in der Chirurgie. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt wurde er Mitglied der Genfer Kommission für Hygiene und Gesundheit und der Genfer Gesellschaft für Gemeinwohl. Er galt als äußerst intelligent und charmant mit einem exzellenten Humor. Als er zum ersten Mal heiratete, nahm er weitere Kinder aus der früheren Ehe seiner Frau auf. Als sie starb, heiratete er erneut und bekam mit seiner zweiten Frau weitere Kinder. Seine Familie spielte vor allem bei seinen Bemühungen, seine Kinder großzuziehen, eine große Rolle in seinem Leben, abgesehen von seiner Arbeit als Arzt und medizinischer Berater.
Nach der Veröffentlichung von Henry Dunants Buch A Memory of Solferino im Jahr 1862 schloss sich Maunoir zusammen mit Gustave Moynier, Guillaume-Henri Dufour und Louis Appia dem im Februar gegründeten "Committee of Five" an 1863 als Kommission der Genfer Gesellschaft für Gemeinwohl. Bald darauf beschlossen die fünf Männer, das Komitee in "Internationales Komitee für die Hilfe für verwundete Soldaten" umzubenennen, das sich 1876 zum "Internationalen Komitee vom Roten Kreuz" (IKRK) entwickelte. In den ersten Ausschusssitzungen unterstützte Maunoir Dunants Ideen, die Konzepte des Roten Kreuzes zu einer weit verbreiteten sozialen Bewegung zu machen, die möglichst viele Menschen ansprach, anstatt nur durch Verhandlungen mit mächtigen politischen und militärischen Persönlichkeiten eine Organisation zu gründen.
Vom 26. bis 29. Oktober 1863 fand in Genf eine internationale Konferenz statt, um die praktische Umsetzung der Ideen von Dunant zu untersuchen. Als die Differenzen zwischen den Delegierten über den Einsatz von Freiwilligen bei der Versorgung der Verwundeten die Konferenz zum Scheitern drohten, hielt Maunoir eine überzeugende Rede, die dazu beitrug, dieses Ergebnis abzuwenden.
Maunoir war besonders eng mit Louis Appia befreundet, der auch ein professioneller Chirurg war. Maunoir war eine Art Mentor in der Genfer Gesellschaft für den 12 Jahre jüngeren Appia, der erst im Alter von 31 Jahren nach Genf gekommen war. Maunoir war bis zu seinem frühen und unerwarteten Tod im Jahr 1869 Mitglied des IKRK. Sein Nachfolger im Ausschuss war der lokale Genfer Politiker Louis Micheli de la Rive.
Referenzen [ edit ]
- Pierre Boissier: Geschichte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Band I: Von Solferino bis Tsushima. Henry Dunant Institute, Genf 1985, ISBN 2-88044-012-2
- Caroline Moorehead: Dunants Traum: Krieg, die Schweiz und die Geschichte des Roten Kreuzes. HarperCollins, London 1998, ISBN 0-00-255141-1 (Hardcover-Ausgabe); HarperCollins, London 1999, ISBN 0-00-638883-3 (Taschenbuch-Ausgabe)
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