Friedrich Paulsen ( deutsch: [ˈpaʊlzən]; 16. Juli 1846 - 14. August 1908) war ein deutscher neokantianischer Philosoph und Pädagoge.
Biografie [ edit ]
Er wurde in Langenhorn (Schleswig) geboren und studierte in Erlangen, Bonn und Berlin. Er promovierte 1871 bei Friedrich Adolf Trendelenburg in Berlin, habilitierte dort 1875 und wurde dort 1878 außerordentlicher Professor für Philosophie und Pädagogik. 1896 übernahm er die Nachfolge von Eduard Zeller als Professor für Moralphilosophie in Berlin.
Er war der größte Schüler von Gustav Theodor Fechner, dessen Lehre des Panpsychismus er durch seine Einführung in die Philosophie (1892; 7. Auflage, 1900; engl. Trans. 1895). Er ging jedoch weit über Fechners Versuch hinaus, einen epistemologischen Bericht über das Wissen des Psychophysikers zu geben. Indem er die Hypothese Kants einräumt, dass wir uns durch den inneren Sinn nur der mentalen Zustände bewusst sind, stellt er fest, dass dieses Bewusstsein eine Kenntnis des Dinges an sich darstellt, das Kant leugnet. Die Seele ist daher eine praktische Realität, die Paulsen mit Schopenhauer durch den Willenakt als bekannt ansieht. Aber dieser Wille ist weder ein rationaler Wunsch, ein unbewusster irrationaler Wille noch ein bewusster intelligenter Wille, sondern ein Instinkt, ein Zielstrebigkeit, der oft unterbewusst ist und zwar Ziele verfolgt, jedoch ohne sich auf die Mittel zu berufen. Diese Willensauffassung, obwohl konsistent und für die Hauptthese geeignet, muss streng von der gewöhnlichen Bedeutung des Willens, dh des rationalen Wunsches, unterschieden werden. [1]
Paulsen ist für seine pädagogischen Schriften fast bekannter als reiner Philosoph, einschließlich seiner deutschen Erziehung, Vergangenheit und Gegenwart (dt. trans. von I. Lorenz, 1907).
Zu seinen anderen Werken gehören:
- Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Kantischen Erkenntnistheorie (19459021) (Leipzig, 1875)
- Im. Kant (1898, 1899)
- "Gründung, Organisation und Lebensordnungen der deutschen Universitäten im Mittelalter". Sybels Histor. Zeitschrift . xlv . 1881.
- Geschichte des gelehrten Unterrichts an den deutschen Schulen und Universitäten (1885, 1896)
- System der Ethik (1889, 1899; engl. Trans. [partial] 1899)
- Das Realgymnasium u. d. Humanist. Bildung (1889)
- Kant d. Philos. d. Protestantismus (1899)
- Schopenhauer, Hamlet u. Mephistopheles (1900)
- Philosophia militans (1900, 1901)
- Parteipolitik u. Moral (1900)
- ^ Bezüglich des Willens beeinflusste er nämlich seinen Schüler und späteren Freund, den deutschen Gründer der Soziologie, Ferdinand Tönnies.
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